
Dirigieren mit Herz und Vision
Unser Chorleiter stellt sich vor
Ein Chor ist mehr als nur die Summe seiner Stimmen – er lebt von Emotionen, Leidenschaft und der musikalischen Führung, die ihn zusammenhält.
Genau diese Aufgabe übernimmt unser Chorleiter, der mit viel Engagement, Fachwissen und Herzblut den Klang unseres Chores formt.
Doch wer ist eigentlich die Person hinter dem Dirigentenpult?
Interview mit unserem Chorleiter Gerald Charlier
Seit wann bist Du Mitglied des Vereins?
Seit 1997.
Was hat dich dazu inspiriert, Chorleiter zu werden?
Ich würde nicht von Inspiration sprechen. Während meines Lehramtsstudiums gab es eine Veranstaltung „Dirigieren“, die ich gerne besucht habe. Außerdem habe ich immer gerne gesungen und vor allem hat mich der Chorgesang sehr angezogen. In Erpel habe ich dann den Jugendchor der Pfarrgemeinde geleitet, was mir sehr viel Freude bereitet hat. In meiner Familie gab es gelegentlich Diskussionen, wie man jüngere Menschen für den Chorgesang gewinnen könnte. Ich habe gedacht, dass ich dafür gut geeignet wäre. Das war wohl die „Inspiration“!
Wie würdest Du Deinen Dirigierstil in drei Worten beschreiben?
Wichtig ist Motivation!


Was macht die Arbeit mit diesem Chor für dich besonders?
Besonders ist wohl, dass ich in 28 Jahren den Chor mehrmals aus verschiedenen Gründen abgegeben habe, dann aber immer wieder als Dirigent eingestiegen bin. Das war so nie geplant!
Welche Herausforderungen bringt die Leitung eines Chores mit sich?
Ich rede jetzt über die Herausforderungen, die ich momentan bei uns sehe: Viele traditionelle Chöre in Dörfern, aber auch in Städten (z. B. Bonn) stehen vor dem „Aus“, oder sind bereits abgewickelt. Es ist sehr schwer, junge Menschen für die Dorfchöre zu begeistern. Viel einfacher wäre es wahrscheinlich, einen Jugendchor zu gründen mit der Altersgrenze 30! Oder man stellt den Leistungsgedanken in den Vordergrund. In Bonn gibt es einige Chöre, die so arbeiten. Auf dem Land ist das schwieriger.
Wir versuchen trotzdem, Menschen aller Altersstufen, die gerne singen, in einem Chor zum Gesang zu vereinen. Denn eines ist klar: Singen in einer Gemeinschaft macht Freude, auch wenn die Qualität nicht mit einem Rundfunkchor zu vergleichen ist.